Der Ton macht die Kommunikation – Emotionalität vs. Rationalität

Wie oft hören wir, dass wir unsachlich sind oder unsere Art nicht ankommt…

Letztendlich scheint nur das relevant, „wie“ wir kommunizieren, weniger das, „was“ wir kommunizieren. Viele kennen solche Situationen in unterschiedlichen Beziehungsformen. Woran liegt das und wie können wir tatsächlich unsere inhaltlichen Aussagen dem anderen gegenüber mitteilen?

 

Hierzu sei generell gesagt, dass jede Form der Kommunikation immer einen Beziehungs- und einen inhaltlichen Aspekt beinhaltet. Wenn wir also unsere inhaltliche Aussage mit dem deutlichen Gefühl von Ärger und Wut versuchen, dem anderen herüberzubringen, kann es passieren, dass unser Gegenüber weniger auf den inhaltlichen Aspekt reagiert, sondern uns auf der negativen Gefühlsebene anspricht. Meist wird die negative Gefühlsebene in der Kommunikation abgelehnt und sogar abgewertet, sodass wir den inhaltlichen Aspekt mit negativen Gefühlen erst gar nicht vermitteln können.

 

Andersherum ist es deutlich angenehmer und wertbringender, wenn unsere Kommunikation mit positiven Gefühlen wie Freude und Humor verläuft. Positive Gefühle in der Kommunikation sind anziehend und negative Gefühle verursachen Ablehnung und Unsicherheiten. Das ist die Erfahrung von überwiegend emotionalen Menschen. Emotionale Menschen sind offenherzig und erzeugen gleichermaßen Distanz und Nähe in der Kommunikation. Es ist das spontane Gefühl, welches kommuniziert wird. Die Beziehungsebene wird erst bei Negativität in der Kommunikation von außen bewertet.

Die sogenannte und überstrapazierte „Sachlichkeit“ wird meist bei negativen Gefühlen in der Kommunikation eingefordert, wohin gegen die Freude, der Humor, gute Laune, in der Kommunikation, obwohl ebenfalls unsachlich, akzeptiert und sogar gewünscht ist.

Negative Gefühle in der Kommunikation scheinen nicht gesellschaftsfähig zu sein, sie irritieren, verursachen Angst, Ablehnung und Abwertung.

Hier stellt sich allgemein die Frage nach Menschlichkeit und Ausdrucksformen der Gefühle und Emotionalität. Gleichermaßen sind die überwiegend rationalen, kontrollierten Menschen dem Verdacht mangelnder Schwingungsfähigkeit und fehlender Emotionalität und Spontanität ausgesetzt.

Wut und Trauer, Ärger und Freude gehören zu den Basisgefühlen der Menschen.

Mit diesen Gefühlen umzugehen, heißt nicht, sie zu kontrollieren oder zu unterdrücken. Mit ihnen angemessen umzugehen, sie zu akzeptieren und zu kommunizieren ist die Herausforderung in jedem Beziehungskontext unseres Alltages. Je Intensiver die persönliche Bindung zu einem Menschen, umso emotionaler die Kommunikation.

„Kommunikation ist die Sprache, die Du und ich verstehen und das sichere Wissen darum, was wir voneinander wollen.“ (Peter Stein)

Wir brauchen als Erwachsene viele Kommunikationsstrategien, die uns helfen, in unserem sozialen, emotionalen und beruflichen Umfeld zurecht zu kommen. Die Kommunikation in der Familie oder in der Partnerschaft ist anders als im beruflichen Umfeld. Aber auch im beruflichen Umfeld unterscheiden wir die Kommunikation gegenüber einem Kollegen/In bzw. gegenüber einem Vorgesetzten oder dem Chef.

Darf ich außerhalb der persönlich vertrauten Beziehungen (Partnerschaft, Familie, Freunde) sagen, was ich denke? Darf ich sagen, was ich fühle? Darf ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihen? Grundsätzlich dürfen Sie als „erwachsener Mensch“ alles kommunizieren, wofür Sie die Verantwortung zu übernehmen bereit sind. Sollte dies nicht der Fall sein, weil Sie ihre Ängste und Hemmungen spüren, weil Sie die möglichen Konsequenzen nicht akzeptieren können, weil Sie mögliche persönliche Nachteile nicht spüren wollen, kann Ihnen mein Kommunikationstraining dabei helfen, die kommunikative Balance zwischen ihrem Ego und Ihrem Umfeld wieder herzustellen.

Vergleichbare Situationen haben die Menschen mit überwiegend rationaler Kommunikation. Fehlende Empathie bei Führungskräften führt ebenfalls zu besonderen Schwierigkeiten. Sachlichkeit und mangelnde emotionale Schwingungsfähigkeit erweckt kein Vertrauen. Hier ist insbesondere die Handlungsfähigkeit der Führungskräfte eingeschränkt. Besonders in sozial/emotional belastenden Situationen im Unternehmen sind Führungskräfte darauf angewiesen, in Gesprächen Zuversicht und psychosoziale Verbindlichkeit herzustellen. Gelingt Ihnen das nicht, können die Konsequenzen bis hin zu wirtschaftlichen Einbußen eines Unternehmens führen. Die emotionale und soziale Kompetenz von Menschen mit Führungsverantwortung ist nicht zuletzt ausschlaggebend für den unternehmerischen Erfolg.

Mein Beratungsangebot zielt darauf ab, Ihre Kompetenzen zur zwischenmenschlichen Kommunikation in Privatsituationen, aber auch im beruflichen Kontext (Arbeitnehmer, Arbeitgeber) zu erweitern und zu optimieren.

Ihr
Peter Stein

 

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